Naturbelassener Wein
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Oranger Wein, Fassprobe. Im Hintergrund der Winzer mit dem Schlauch zum Füllen des Glases.
Bei einem orangen Wein, auch im deutschen Sprachgebrauch h?ufig Orange Wine, handelt es sich um einen , der wie ein
hergestellt wird. Die Weissweintrauben werden mit den Beerenschalen (Maische) vergoren und extrahieren dadurch mehr
und Farbstoffe aus den Beerenschalen. Oranger Wein ist gekennzeichnet durch eine dunkelgelbe bis orange Farbe. Gelegentlich wird er als vierte Weinfarbe neben Rot, Weiss und
bezeichnet.
Ein Beispiel für einen traditionellen maischevergorenen Weisswein ist der
aus Georgien. Auch wenn gegenw?rtig (2014) eine kleine Marktnische bedient wird, gibt es einen internationalen Trend, bei dem Winzer mit Orange Erfahrung sammeln. Dabei werden mit traditionellen wie auch modernen Methoden verschiedene Stilistiken erzeugt – mit dem gemeinsamen Merkmal der Maischestandzeit.
Die Weine pr?sentieren sich extrem unterschiedlich in Aussehen, Geruch und Geschmack und k?nnen sehr gew?hnungsbedürftig sein. Orange Wine wird überwiegend im gehobenen Preisniveau angeboten. Er wird oft in begriffliche N?he zum
(natural wines) gesetzt. Beide Weintypen sind voneinander unabh?ngig, aber vereinbar.
Geschichte
Der traditionellste orange Weintyp gleicht georgischen Weinen, die in
nach dem kachetischen Stil, d. h. durch Maischeg?rung, produziert werden. Historisch betrachtet ist die Weinherstellung in grossen, in die Erde vergrabenen Tongef?ssen wahrscheinlich die ?lteste Form der Weinherstellung. Dieser Ausbau mittels Maischeg?rung in Quevris ist bis in die Antike in Georgien zurück verfolgbar und rund 4500 bis 5000 Jahre alt.
waren das damals übliche Aufbewahrungs- und Transportgef?sse für Flüssigkeiten. Quevris wurden speziell für die Weinerzeugung und Lagerung eigens erzeugt. Sie wurden aus statischen und klimatischen Gründen in den Boden vergraben. Diese Art der Weinbereitung hat sich bis heute in Georgien gehalten und seit dem sp?ten 20. Jahrhundert auch international wieder verbreitet, unter anderem in Italien, Slowenien, Kroatien, Deutschland, ?sterreich und Frankreich.
Auch in den n?rdlichen Weissweingebieten war ein gewisses Mass an Maischestandzeit nicht unüblich. So wurden Rebsorten mit dickerer Haut, beispielsweise
sehr lange bereits im Weinberg gemahlen, und oftmals als Arbeitserleichterung oder aufgrund von Verz?gerungen im Betriebsablauf erst im Verlauf des n?chsten Tages gepresst. Durch die Verschiebung des Verbrauchergeschmackes hin zu sehr jungen Weinen, beginnend nach dem zweiten Weltkrieg, sowie durch die fl?chendeckende Motorisierung, wurde diese Quelle der Oxidation und unkontrolliert einsetzende G?rung im Sinne des Qualit?tsweinbaus ausgeschlossen.
Heute werden solche Techniken und andere wieder bewusst eingesetzt, um unterschiedliche Stilistiken beim Wein zu erzeugen. So werden inzwischen auch sehr
erzeugte orange Weine hergestellt. Die unterschiedlichen charakteristischen Merkmale wie Amphoren, Maischeg?rung (Orange Wine),
sowie andere werden dabei sowohl einzeln eingesetzt als auch kombiniert.
Herstellung
Im Vordergrund eine leere und im Hintergrund mehrere im Boden eingegrabene
zur Herstellung von Amphorenwein
erfolgt mittels
(Zeitdauer einige Wochen bis Monate) in Quevri, F?ssern oder Tanks. Durch den langen Kontakt mit der Maische extrahiert der Wein mehr Tannine und Farbstoffe, daher auch die dunkelgelbe bis orange F?rbung und der Name. Die so erzeugten Weine sind oxidativ und besitzen eine starke und komplexe , oft trüb und sind sehr gew?hnungsbedürftig. Sie haben weit mehr Gerbstoffe als gew?hnliche Weissweine. Der Sortencharakter der Rebsorten geht bei dieser Weinherstellung verloren. Nach der Maischeg?rung wird erst nach Wochen oder Monaten abgepresst. Die extrem lange Maischestandzeit pr?gt den Weincharakter st?rker als der Lagerbeh?lter.
Ausserhalb Georgiens findet dieses Verfahren seit einigen Jahren Verwendung. Das Verfahren wird dabei sowohl traditionell verwendet als auch mit Methoden moderner
kombiniert.
Abgrenzung
Da es noch keine gesetzlichen Regelungen gibt und maischevergorene Weissweine nicht zur Tradition der meisten Weinanbaugebiete geh?ren, wird der Begriff gelegentlich sowohl in der Vermarktung als auch in der Kritik mit anderen Trends vermengt. Der georgische Quevri ist sowohl Orange Wine als auch Amphorenwein – es gibt jedoch sowohl Orange Weine ohne Amphore, als auch Amphorenweine, die nicht orange sind. Der Begriff Orange Wine ist dabei weniger etabliert als Amphorenwein. Der Begriff Oranger Wein wird h?ufig auch als ?berbegriff für diese Weine verwendet.
Beide Produktionsmethoden werden auch, jedoch weder zwangsl?ufig noch ausschliesslich, von Winzern verwendet, die eine sogenannte Naturwein-Philosophie
verfolgen. Daher werden gelegentlich auch andere weinbauliche Methoden, die dem Spektrum des Naturweins zuzuordnen sind, dem Orange Wine zugeschrieben. Beispiele sind der Verzicht auf Schwefel. Verwendung von Holzf?ssern oder eben Amphoren, Spontanverg?rung (Verzicht auf Reinzuchthefen), keine Temperatursteuerung der G?rung oder oxidativer Ausbau. Dies sind jedoch weder notwendigen noch alleinige Eigenschaften eines Orange Wine, sondern sind weitere Methoden neben der Maischverg?rung des Weissweins.
Diese Methode der Weinherstellung kann das Entstehen von
begünstigen. Maischstandzeit alleine ist jedoch bei den meisten Rebsorten beim Weisswein ebenso unkritisch wie beim Rotwein. Wichtig ist besonders gesundes Lesematerial, analog wiederum zum Rotwein. Um dies zu gew?hrleisten, sind bereits im Weinberg Mehrarbeit sowie ein guter Standort notwendig. Daraus resultierend hat sich ein Preis im oberen mittleren bis gehobenen Segment für Orange Wine etabliert. Ein ungeschwefelt umgekippter und oxidierter Weisswein mag von der Farbe her einem Orange Wine ?hneln, ist jedoch einfach ein umgekippter und oxidierter Wein. Oft werden gerade solche Weine zur Kritik am neuen Stil herangezogen. Weinfehler sind h?ufig anzutreffen (im Sinne einer Qualit?tsweinbeurteilung). Diese Weine eines kleinen Teils der Erzeuger, für die Chemie und Mikrobiologie kaum von Interesse sein m?gen, unter Umst?nden mit einer bedenklichen Kellerhygiene, sch?digen so den Ruf des Marktsegmentes. Es seien eben authentische Weine mit lokaler Tradition. Betriebe vermarkten sich auch in der Form, dass sie sehr innovativ, individuell und experimentell sind. Sie erweitern mit diesen sehr unterschiedlichen Weinen die Diversit?t der Weinwelt. Sie wollen ein ganzheitliches Naturverst?ndnis erkunden, welches zu einem neuen Lebensstil und Weinstil führt bzw. führen soll. Sie wollen unverwechselbare Unikatsweine erzeugen.
Orange Wine ist nicht mit
zu verwechseln, beispielsweise dem spanische Tarongino. Ebenso ist er von mit Orangenschalen aromatisierten Weissweinen abzugrenzen.
Gesetzliche Regelung
Bei den Bezeichnungen Orange Wein, naturbelassener Wein, Naturwein, (natural wines), Amphorenwein oder Quevriwein handelt es sich um keine geschützten und klar definierten Begriffe. Grundlage der Erzeugung ist dennoch die Weingesetzgebeung. Zur Bezeichnung als Qualit?tswein ist die Vergabe einer
Voraussetzung. Unter anderem wird dabei ein rebsortentypischer Charakter des Weines gefordert, den Orange Weine nicht bieten k?nnen. Daher wurden und werden diese Weine überwiegend als
in Verkehr gebracht. Analog zu
(als Rebsortenverschnitt notwendigerweise ohne rebsortentypischen Charakter) und in Anbetracht des wachsenden Marktsegmentes wurden inzwischen jedoch sowohl in Deutschland als auch in ?sterreich AP-Nummern vergeben. Derzeit (2015) beschr?nkt sich dies noch auf die weniger oxidativ ausgebauten Stilistiken.
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